ZIEL 21 Fachbereiche beenden Aktivitäten und diskutieren zugleich über eine Fortsetzung
Die Aufgaben von ZIEL 21 gehen in den nächsten Tagen und Wochen mehr und mehr an die neue Klima- und Energieagentur mit Sitz in Türkenfeld über. So trafen sich die Fachbereichsleiter von ZIEL 21 um noch mögliche ausstehende Arbeiten zu besprechen und abzuschließen. Jedoch können sich die Energieexperten vorstellen, auch künftig im Bereich der Energiewende ihre jahrelangen Erfahrungen in einem möglichen neuen Verein zur Verfügung zu stellen. „Nach unseren Vorstellungen sollte dieser Verein ganz eng mit der Agentur zusammenarbeiten und seine Leistungen zur Verfügung stellen“, so ZIEL 21 Vorsitzender Gottfried Obermair. In weiteren Gesprächen mit den bisherigen Partnerfirmen und den Energieberatern von ZIEL 21 soll diese Option eines neuen Vereines weiter diskutiert und ausgearbeitet werden.
Bei dem letzten Treffen der ZIEL-21-Fachbereichsleiter (sitzend von links): Jakob Drexler (FB Bioenergie), Gottfried Obermair (Vorsitzender ZIEL 21), Josef Seemüller (FB Bioenergie), Max Keil (2. Vorsitzender ZIEL 21).
Stehend von links: Thomas Holzmüller (FB Mobilität), Stefan Eibl (FB Photovoltaik), Bernhard Fingerle (FB Beratung) und Werner Zauser (FB Windkraft).
AGRI-PV als Alternative
„Die Stromerzeugung über AGRI-Photovoltaik könnte auch bei uns im Landkreis eine interessante Alternative zu Freiflächen-PV sein“ so ZIEL 21-Vorstand Gottfried Obermair bei der Informationsveranstaltung in der Landwirtschaftsschule in Puch. Um Landwirte über die doppelte Nutzung von Photovoltaik und Ackerbau zu informieren, hat ZIEL 21 die Geschäftsführerin Laura Rebitzer von der DoppelErnte GmbH, die in der Nähe von Althegnenberg bereits eine AGRI-PV-Anlage betreiben eingeladen. Das Interesse war nicht nur bei den Landwirten, sondern auch bei der Bürgergenossenschaft der Sonnensegler sehr groß, da sowohl die doppelte Nutzung als auch finanzielle Beteiligungen durch Bürger die Akzeptanz von Photovoltaik in der Freifläche erhöhen können. Rebitzer und Obermair haben alle Anwesenden eingeladen, sich bei einem Besuch in den nächsten Tagen noch intensiver Vor-Ort über die AGRI-PV in Althegnenberg zu informieren. Weitere Interessenten, die an dem Infoabend nicht teilnehmen konnten und an der Besichtigung teilnehmen möchten, können sich bei ZIEL 21 anmelden (info@ziel21.de). „Das wird dann eine unserer letzten Veranstaltungen von ZIEL 21 gewesen sein, bevor wir uns bis Mitte des Jahres vollständig in die neue Klima- und Energieagentur integriert haben“, so Obermair abschließend.
Foto von links: Gottfried Obermair (Vorsitzender ZIEL 21), Andreas Weigand (Geschäftsführer Klima- und Energieagentur), Dr. Franz-Josef Mayer (Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Max Keil (stv. Vorsitzender ZIEL 21), Matthias Heitmayr (BBV-Kreisobmann), Laura Rebitzer (Geschäftsführung DoppelErnte).
Potential für Geothermie im Landkreis Fürstenfeldbruck
Betrachtet auf ganz Bayern ist Geothermie eher ein Nischenprodukt zur Energieerzeugung – nicht so im Großraum München. Hier steht in einer Kalksteinschicht Thermalwasser von 80 bis 120 Grad in über 3.000 Meter Tiefe zur Verfügung. Dieses Potential für die Wärmeversorgung zu nutzen, ist auch für die Gemeinden im Landkreis Fürstenfeldbruck nicht unerheblich. Um sich einen Eindruck von einer bestehenden Geothermieanlage zu verschaffen, hat ZIEL 21 die Vertreter der einzelnen Landkreiskommunen zu einem Besuch der Geothermieanlage Unterhaching eingeladen. Wie Unterhachings Geschäftsführer Wolfgang Geisinger (4.v.l.) berichtete, werden in seiner Anlage 140 Liter Wasser pro Sekunde bei einer Temperatur von 122 Grad gefördert. Dieses Wasser heizt über einen Wärmetauscher die Temperatur des Wassers für das eigentliche Fernwärmenetz zur Versorgung der Wohn- und Geschäftshäuser auf. Bei einer Vorlauftemperatur von 110 Grad kommt das Wasser mit ca. 60 Grad zurück und wird in einer rund 3.000 Meter entfernten zweiten Bohrung wieder in die Kalksteinschicht übergeben.
Für weitere Geothermieprojekte fordert Geisinger politische Unterstützung. So müsse es einen haftungsfreien Investitionstopf geben, denn nur wenige Kommunen werden sich fehlgeschlagene Bohrungen leisten können. Darüber hinaus benötigt es schneller Genehmigungsfristen, da man bisher von einem Planungszeitraum von sieben bis acht Jahre ausgehen muss.
Eventuell könnte eine Studie, die kürzlich in Auftrag an die TUM gegeben wurde, Aufschluss geben, wie der Landkreis Fürstenfeldbruck mit Geothermie versorgt werden könnte.
„Da das Thema Geothermie zur Wärmeversorgung für unseren Landkreis sehr wichtig ist, haben wir diese Exkursion durchgeführt“, so Vorstand Gottfried Obermair (links). Es war aber auch zugleich die letzte Exkursion, die ZIEL 21 organisierte, denn in den nächsten Wochen wird die neu gegründete Klima- und Energieagentur der Landkreise Landsberg, Starnberg und Fürstenfeldbruck die bisherigen Aufgaben von ZIEL 21 übernehmen.
26.01.2023: Neuer Partner hilft bei Entsorgung
In der Regel hat ZIEL 21 nur Partnerfirmen, die sich Produkte und Lösungen zu Erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung anbieten. Wenn nach einer Beratung der Wechsel von einer Ölheizung hin zu einer Wärmepumpe oder Pelletheizung entschieden wurde, stellt sich die Frage, wer hilft bei der Abnahme des Restheizöls und beim Ausbau der alten Öltanks? Mit der Firma Reger in Türkenfeld konnte nun ein Partner gewonnen werden, der den fachlichen Ausbau und Entsorgung übernimmt. Der Ausbau und die Entsorgung werden im Rahmen eines Neueinbaus einer regenerativen Heizung mit gefördert. „Der Ausbau alter Heizungen und die fachgerechte Entsorgung sind ein wichtiger Bestandteil beim Heizungstausch“, so Gottfried Obermair, Vorsitzender von ZIEL 21.
von links: Gottfried Obermair (Vorsitzender ZIEL 21), Stefan Högenauer (Firmeninhaber), Andreas Birzele (Energieexperte)
25.01.2023: Landwirte interessieren sich für Donau-Silphie
Auf Einladung von ZIEL 21 fand kürzlich in der Landwirtschaftsschule in Puch ein Vortrag zum Thema Donau-Silphie im Einsatz bei Biogasanlagen statt.
Über die grundsätzliche Entwicklung und Etablierung der Donau-Silphie in Deutschland berichtete Ralf Brodmann vom Energiepark Hahnennest im Landkreis Sigmaringen, Baden-Württemberg.
Die durchwachsene Silphie stammt aus den gemäßigten Regionen Nordamerikas und wurde ursprünglich als Futterpflanze nach Europa gebracht. Inzwischen hat sie sich als Energiepflanze einen Namen gemacht und kann sogar als Faserpflanze verwendet werden. Hervorzuheben ist auch, dass die Pflanze insektenfreundlich ist und somit von den Bienen für die Honigerzeugung gerne heimgesucht wird. Wie Bordmann weiter berichtet, stellt sie keine besonderen Ansprüche an das Klima und ist, einmal etabliert, ganz einfach für den Landwirt zu betreuen. Auch hinsichtlich des Bodens ist sie anspruchslos. Am besten wächst sie aber auf humosen Standorten mit guter Wasserführung. Mit der von Ihm entwickelten
Saattechnik und Aufwuchshilfe wurden bereits 10 000 Hektar mit der Donau-Silphie bestellt.
Aus der Praxis berichtete Landwirt und Biogasanlagenbetreiber Josef Götz aus Markt Indersdorf über seine guten Erfahrungen mit der Silphie. Er hob vor allem den geringen Einsatz von Technik, Düngemittel und Chemie hervor. Sogar die Imker bedankten sich bei ihm für den Anbau, da die Honigproduktion in seiner Region deutlich angestiegen sei.
Über seine guten Erfahrungen mit der Donau-Silphie konnte auch Peter Freytag aus Diepoltshofen bei Maisach berichten, dem zudem die positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung erfreuen.
Viele Fragen konnten die beiden erfahrenen Experten in der Diskussionsrunde und in Einzelgesprächen klären, gilt es doch zusammen mit dem Energiepark Hahnennest die Silphie bei den Bauernhöfen des Landkreises weiter einzuführen.
„Besonders für die Landwirtschaft planen wir in den nächsten Wochen weitere Veranstaltungen zu Energiethemen wie Agri-PV oder KIimaschutz durch erneuerbare Antriebsenergien“, so ZIEL 21 Vorsitzender Gottfried Obermair.
von links: Gottfried Obermair (Vorsitzender ZIEL 21), Josef Götz (Landwirt u. Biogasanlagenbetreiber), Matthias Heitmayr (BBV-Kreisobmann), Ralf Brodmann (Energiepark Hahnennest) Dr. Franz-Josef Mayer (Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft & Forsten), Max Keil (stv. Vorsitzender ZIEL 21)